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1375 Jahre Gemeinde Schöndorf
Wappenbeschreibung:
Unter einem gespaltenen Schildhaupt, in dem rechts oben in Silber ein rotes Balkenkreuz und links in Blau ein silbernes Andreaskreuz stehen, erscheinen in Rot, zwei zu eins, drei silberne Meisen.
Wappenbegründung:
Das rote Balkenkreuz in Silber ist das heraldische Wahrzeichen des Erzstiftes und Kurfürstentums Trier, zu dessen Hoheitsgebiet Schöndorf seit dem Mittelalter bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte. Das Andreaskreuz erinnert an St. Andreas, der seit 1756 als Pfarrpatron verehrt wird. Die drei silbernen Meisen in Rot sind das "redende" Hauptmotiv im Wappen der Herren von Meisemburg und deren Erben, den Herren von Meisemburg-
Die Deutung des Ortsnamens Schöndorf:
Jahr 634
Grimo-
Testament des Adalgisil Grimo, Diakon der Verduner Kirche, Sproß einer merowingischen Reichsadelsfamilie, mit Erwähnung "fidinis" -
Jahr 981
Egbert-
Darin schenkt Erzbischof Egbert dem Stift St. Paulin verschiedene Kirchen, Villen und kleinere Besitzungen, darunter neben Waldrach auch "videum mit Kirche". Aufgrund anderer Schriftstücke , die sich mit Patronatsrechten und Verfügungsgewalten des Kustos (Verwalter) von St. Paulin befassen, kommt für diese Kirche nur Schöndorf in Betracht. Videum kommt von lat. "videre" = schauen, daraus Schaudorf -
Jahr 1228
Erzbischof Theoderich II bestätigt dem Stift St. Paulin die Zugehörigkeit der Kirche in Schöndorf, wobei das Patronatsrecht erwähnt wird, das nur einer Parrkirche zukommt. Der Kustos von St. Paulin besaß die Verfügungsgewalt über diese Kirche in Schöndorf.
Jahr 1330
"taxa generalis" = kirchliche Steuerliste, die Kirche in "pulchra villa" war mit einer "Liebesgabe" von 27 solidi belegt, in der näheren Umgebung die höchste Abgabe. Lat. "pulchra villa" = milder, schöner, wohnlicher Ort/Landhaus. Johannes de Orreo, Trierer Bürger und Schöffe erhält von Erzbischof Balduin Besitz in "fideu" und "villam rode" (Holzerath).
Der Name des Dorfes entwickelt sich weiter
1307/54de pulchra villa
1363/64van me Schuenemedorff, von dem Schuynmedorffe
1383Schonendorf
1402Schoyndorff
1408an dem Dorff zum Schonendorff
1411dem Schonendorff
1417Schoenedorf
1442Schoyndorf
1461Schoendorff
1463Schöndorf
1465Schondorff
1468Schondorff
1473by Schonenberg
1476by Schonemberg
1476Schoendorf
1488Schoindorf
1489Schoindorff
Jahr 1569
Schöndorf erstmals als eigenständige Pfarrei genannt (Visitationsprotokoll) mit den Filialen Bonerath, Hinzenburg und Holzerath. Johann Spang, Pleban des Paulinstrifts -
Jahr 1584
Sendgericht rügt das "Verrichten knechtlicher Arbeit an Tagen des Herrn" und "häufige Raufereien".
Jahr 1590
Für den vom St. Paulin Stift entsandten Pleban war ein jährliches Pauschalquantum aus dem Zehnten und drei Malter Hafer und acht Malter Korn zu entrichten. Dazu kamen jährlich auch noch 1/2 Viertel Korn und ein ganzes Viertel Hafer von jedem "pharman" (=Ehemann). Diese Ehefruchtlieferung machte damals jährlich ca. 2 Malter Korn und vier Malter Hafer. (1 Malter in Preußen = heutige 659,54 Liter).
Jahr 1643
Pfarrei besteht aus 43 Feuerstellen (=ca. 200 Einwohner)
Jahr 1690
Pestartige Krankheit in Schöndorf. Innerhalb "von drei Wochen starben zwanzig Einwohner, die Kinder nicht mitgerechnet. Die Bewohner gelobten in ihrer Not, das Fest des Pestheiligen, des hl. Sebastian (20. Januar) feierlich zu begehen. Als die Pest daraufhin wich, beschlossen sie, den Tag der Befreiung, den 1. Fastensonntag, gleich dem Osterfeste zu feiern". Wahrscheinlich wurde damals auch das "gebrannte Kreuz" an der Straße nach Lonzenburg als Pestkreuz errichtet.
Jahr 1698
Gründung der "Marianischen Bruderschaft aus München" mit "Genehmigung des Erlauchtesten und Hochwürdigsten Herrn Dr. Johann Peter Werhorst, Bischhof von Arbon" (Südufer des Bodensees, früher Residenz der Bischöfe von Konstanz)... . "von dem Hochwürdigsten Herrn Heinrich Kirsten, dem damaligen Pfarrer dieses Ortes Schöndorff".
Jahr 1709
Am 8. September gründet Pastor Kirsten die "Bruderschaft zu Ehren des heiligen und wunderbaren Märtyrers Sebastian"
Jahr 1749
Pastor Oberkirch -
"Im Jahre 1749 nach Christi gnadenreicher Geburt habt die erste Kirchenrechnung gehalten am 1. Sonntag nach dem Fest des Erzengels Michael, und der Kirche in Schöndorf gehörendes Vermögen vorgefunden, nämlich 539 Reichstaler und 12 Albus". (Albus = Weißpfennig, 1 Reichstaler = 54 Albus)
Jahr 1756
Aufzeichnungen von Pastor Oberkirch: "Die Kirche habe ich 1749, im Jahre meiner Einführung, in ganz erbärmlichen Zustand im Inneren vorgefunden, die eines Anstrichs dringend bedurfte und der Vergrößerung der Fenster, um die Feuchtigkeit zu beheben, die es verursachte, dass die Heiligen Gestalten (Hostien) kaum acht Tage aufbewahrt werden konnte. Der Fußboden sowohl im Chor, als auch im Kirchenschiff war ganz baufällig, im Chor insgesamt, im Schiff bis zu einer Breite von sechs Fuß. Das ehrwürdige zu St. Paulin hat ihn aus eigenen Mitteln wiederhergestellt. Das selbe Kapital hat zwei Fenster im Chor und vier im Kirchenschiff vergrößern lassen und auch die ganze Kirche neu tünchen lassen. Es leistete die übrigen Arbeiten am Dach. Den restlichen aufgebrochenen Fußboden erneuerten die Pfarrangehörigen auf eigene Kosten".
Jahr 1775
Pfarrei auf 390 Seelen angewachsen
Jahr 1787
Neue Glocken, 1. St. Paulinus, 2. St. Donatus (abgeliefert 1. Weltkrieg), gegossen in Prosterath. Wahrscheinlich mindestens eine weitere Glocke.
Jahr 1806
Turm der Pfarrkirche erneuert.
Jahr 1807
Ollmuth wird as vierte Filiale der Pfarrei St. Andreas angegliedert. Pfarrei wächst dadurch auf 602 Seelen an.
Jahr 1812
Nach dem Tod von Pastor Löw wurde ein "Verzeichnis der Pfarrei Schöndorf, zwischen den Erben des seligen Herrn Pastors Löw und dem künftigen Pastor daselbst" erstellt, aus dem genau hervorgehend, wie viel Heu, Stroh, Korn geerntet wurden. Dafür hatte der Pastor einen Teil der Baukosten der Pfarrkirche zu tragen.
Jahr 1832
Erhöhung der Naturallieferungen, insbesondere frei an Pfarrhaus anzufahrenden Scheitholz.
Jahr 1833
Die Kirche wird wegen Baufälligkeit polizeilich geschlossen.
Jahr 1838
Neubau der Pfarrkirche. Grundsteinlegung am 26. August.
Jahr 1839
Am 20. Dezember Einweihung und Einsegnung der neu erbauten Kirche. Der Taufstein aus graurotem Marmor wurde aus der alten Kirche übernommen. Er wird auch heute noch bei Taufen in Schöndorf verwendet.
Jahr 1855
Aufzeichnung Pastor Pulch: "Im August d. J. entstand eine große Feuersbrunst im hiesigen Orte, die 24 Häuser samt Scheunen und Ställen in wenigen Stunden in Schutt und Asche legte, wodurch die Betroffenen in große Not und Schulden gekommen sind".
Nach der Überlieferung gelobten die Bewohner des Hauses, wo jetzt das Kapellchen an der Hauptstraße steht, die Errichtung eines Kapellchens, wenn das Feuer aufhört und niemand zu Schaden kommt. Als das Feuer aufhörte, errichteten sie an der Stelle des abgebrannten Hauses ein Kapellchen. Das Wohnhaus errichteten sie auf der anderen Straßenseite neu (Haus Blau). Der linke Giebel des Wohnhauses Portner gehört auch heute noch zum Kapellengrundstück.
Jahr 1892
Anschaffung der Statuen St. Petrus, St. Andreas, Herz-
Jahr 1897
Maria-
Jahr 1899
Neue Krippenfiguren (heute noch größtenteils vorhanden), Jesuskind, Maria, Josef, 3 Könige, 1 Esel, 4 Hirten, 1 Ochse, 6 Schäfchen.
Jahr 1901
Umbau der Kirchentreppe.
Jahr 1902
Statuen St. Joseph und St. Anna. Errichtung eines Baldachins über dem Altar. Bei der Einweihung der Kaiser-
Jahr 1903
Baldachin für Fronleichnam mit seidenbestickten Behängen und geschnitzter Bekrönung (heute noch im Gebrauch)
Jahr 1908
Umbau und Renovierung der Empore. Der von der "sehr alten Kirche" übernommene Turm musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Architekt Brand entwarf einen dem klassizistischen Stil der Kirche entsprechenden Turm, der 1908 mit 3,30m im Quadrat, 1,20m Mauerstärke und einer Höhe von 27,75m an der Stelle des alten erbaut wurde.
Jahr 1909
Neubau des Pfarrhauses rechts neben dem alten, das abgerissen wird.
Jahr 1911
Anschaffung einer neuen Orgel. Verkauf der alten nach Wasserliesch.
Jahr 1913
Elektrisches Licht in der Pfarrkirche
Jahr 1914
Elektrischer Motor für die Orgel
Jahr 1917
Pieta aus Holz inkl. Untersatz (Geschenk Hauptlehrer Krämer).
Jahr 1923
14 neue Kreuzwegstationen. gemalt von Maler Thomas, Trier.
Jahr 1927
4 neue Glocken (Heilige Dreifaltigkeit, Heilige Familie, Heiliger Apostel Andreas, Heiliger Schutzengel). Davon wurden drei Glocken 1942 eingezogen (3,1 Tonnen kostenloses Metall für den Krieg).
Jahr 1931
Einbau des neuen Altars
Jahr 1945
Beschädigung durch Artilleriebeschuss. Reparatur bis 1952.
Jahr 1958
Laut Beschluss des Kirchenvorstandes sollten drei neue Glocken gekauft werden um mit der vorhandenen alten Glocke das alte Motiv Salve-
Jahr 1960
Durch 50jährige Benutzung und durch Granatbeschuss im Zweiten Weltkrieg war die Orgel stark beschädigt und mehrmals renoviert worden. Dennoch wurde sie 1960 als verbraucht angesehen und eine neue bei der Orgelfirma Sebald in Trier in Auftrag gegeben. Am 23. Oktober fand die feierliche Orgelweihe statt.
Jahr 1966
Innenrenovierung der Pfarrkirche
Jahr 1985
Erneuerung des Kirchendaches, Beginn der Innenrenovierung.
Jahr 1989
Abschluss der Renovierung. Altarweihe am 30. November.